Sind für Zugezogene andere Sehenswürdigkeiten an Augsburg interessant als für Touristen oder Ureinwohner? Unter meinen persönlichen TOP 10 sind auch ein paar Gassenhauer. Aber vielleicht schimmer doch eine “Neigschmeckter”-Perspektive durch? Hier meine Liste für den Frühling.
Natürlich gehört das Rathaus auf die Liste – wenn auch eher die Rückseite. In den zehn Jahren vor meinem Umzug nach Augsburg wohnte ich in Berlin. So manche Vorliebe verdankt sich bestimmt auch diesem speziellen “Von-B-nach-A-Blick”. Hier sind sie nun also, meine Top 10 der tollsten Augsburg Sehenswürdigkeiten für den Frühling!
Augsburg Sehenswürdigkeiten: Meine TOP 10
Platz 10: Neue Stadtbücherei
Hell, luftig, leicht und voller Ideen – die Stadtbücherei ist einer der besten Orte, um sich den Kopf mit neuen Ideen vollzustopfen. Abgesehen vom überquellenden Lesestoff, gibt es viel Inspiration für jede Lebenslage. Wer gerne mal neue Sachen ausprobiert (“Ich will mal Pop statt Klassik singen”), Reiseführer für den nächsten Trip sucht, Tipps für die Gartenaktivitäte im Frühling braucht und und und, ist hier das ganze Jahr über gut aufgehoben.
Neue Stadtbücherei, Ernst-Reuter-Platz 1, Augsburg, www.stadtbuecherei.augsburg.de
Platz 9: Ulrichsviertel mit Augsburger Puppenkiste
Ohne die Augsburger Puppenkiste gäbe es auch die Augsburger Textekiste nicht. Jedenfalls nicht unter diesem Namen. Die Puppenkiste gehört nunmal zu den bekanntesten Markenzeichen der Stadt. Hätte man mich vor zwei Jahren gefragt, hätte ich sonst gar nichst gekannt. Sehr charmant ist das Stadtviertel, in dem die Puppenkiste wohnt. Schmale Gassen, bewachsene Fassaden und der alles überragenden Turm von St. Ulrich. Die Wäsche hängt übrigens nur rund um das alljährliche Ulrichsfest im Sommer über der Straße.
Platz 8: Das Kräutergärtlein
Lust auf frischen Thymian oder Wermuth? Im Kräutergärtlein am Roten Tor darf sich jeder für den Eigenbedarf eindecken. Nach historischem Vorbild sind die Beete mit Buchsbaum eingefasst. Besonders viel los ist zur Blütezeit der Rosenzüchtung “Fuggerstadt Augsburg”. Mein Foto stammt auch aus dem üppigen Sommer.
Kräutergarten am Roten Tor, Zugang über Spitalsgasse, Beim Rabenbad oder durch die Rote-Torwall-Anlagen.
Platz 7: Biergärten
Berlin hatte auch ein paar schöne Biergärten – aber ich muss zugeben, dass bei allem, was mit Bier zu tun hat, Augsburg die Nase vorn hat. Der Biergarten von Riegele ist stimmungsvoll – vor allem wegen der alten Bäume – das Foto stammt ebenfalls hierher. Das Parkhäusl und die Kulperhütte sind weitere Klassiker.
Parkhäusl, Professor-Steinbacher-Straße 10 (im Stadtwald), Augsburg
Kulperhütte, Pfarrer-Bogner-Straße, Augsburg
Riegele WirtsHaus, Frölichstr. 26, Augsburg
Platz 6: Bayerisches Bier
Als gebürtige Westfälin bin ich mit Bier aufgewachsen. Je nach Wohnort änderte sich die Lieblingsmarke. Zuletzt war es “Berliner Pilsener”. Wer im Getränkeladen Ausschau hält nach “Riegele”, “Schwarzbräu”, “Chiemseer” und “Altenmünster”, der ist angekommen. Zumindest in Bierangelegenheiten.
Platz 5: Der bayerische Himmel
Kastanien, Gründerzeitvillen, Kopfsteinpflaster – mein Kiez in Berlin war zum Wohlfühlen und richtig nett anzuschauen! Was aber fehlte, und was ich nun genieße, ist der Blick in den Himmel. Hier habe ich nun von vielen Orten aus freie Sicht auf ganz viel Blau. Oder Grau – je nachdem. Es sei denn, der olle Nebel kommt dazwischen.
Platz 4: Kongress am Park mit dem Hotelturm “Maiskolben”
Am Baustil des Betonturms scheiden sich die Geister. Grau und viel Beton. Mittlerweile mag ich den Hotelturm, wie er sich so trotzig und sperrig über der Stadt erhebt. Vor allem, weil es sonst in Augsburg schon sehr pittoresk zugeht. Da tut ein wenig 70er-Jahre-Optik zum “Aufrauhen” gut. Ganz oben sitzt “Klassik Radio”, die Stockwerke 12 bis 33 beherbergen private Eigentumswohnungen und ein Hotel nutzt die Etagen 1 biss 11 sowie 34. Leider gibt es keine öffentlich zugängliche Aussichtsplattform. Stylisch finde ich auch die coolen Leuchten im Kongress am Park. Ein bisschen Sixties-Feeling macht sich wirklich gut, wenn man sonst so viel Renaissance und Barock geboten bekommt.
Platz 3: Elias-Holl-Platz
Kaum wird es wärmer, hocken wieder viele bunte Gestalten auf dem Rathausplatz. Wer erst das Getümmel auf sich wirken lässt und die Treppe neben dem Bau in die Altstadt hinabsteigt, kommt in einer anderen Welt an. Der Elias-Holl-Platz ist viel ruhiger und kleinteiliger. Die Fassade des Rathauses ist hier wegen des Gefälles zwar noch ein bisschen höher, aber trotzdem wirkt sie nicht erdrückend. Wenn im Frühling die knorrigen Platanen sprießen, wird es dann noch lieblicher.
Platz 2: Graffiti und andere schräge Ecken
Augsburg ist soooo hübsch … und manchmal einfach zu pittoresk für mich. Gerade wenn man aus Berlin herzieht, kommen einem manche Ecken vor wie eine Puppenstube. Ästhetisch, aber manchmal eben auch ein wenig künstlich. Ich mag daher Stellen, an denen es nicht immer so glatt ist. So wie die Gasse im Lechviertel auf diesem Foto. Und nein: Das ist kein Aufruf zu unerlaubtem Graffiti!
Platz 1: Zweites Sonntagsfrühstück am Gipfelkreuz
Wenn ich will, bin ich in einer Stunde in den Bergen. Das ist für mich tatsächlich das Beste an Augsburg. Und dann ein Brötchen am Gipfelkreuz essen. Oder muss ich sagen “Semmel”?